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Richtig
abdichten nach Lastfall 4 der DIN 18195
Abdichtung
der Bodenplatte
Bodenplatten
müssen gegen Dampfdiffusion und Bodenfeuchtigkeit abgedichtet
werden.
Auf eine Abdichtung darf nur dann verzichtet werden, wenn unter
der Bodenplatte eine kapillarbrechende Schicht (k > 10-4 m/s)
mit
einer Dicke von mindestens 150 mm eingebaut wird und hierdurch der
Wassertransport durch die Bodenplatte verhindert wird. Es versteht
sich hierbei von selbst, dass kein Wasser in Form von Grundwasser
oder Schichtenwasser anstehen darf, welches sich in der
kapillarbrechende Schicht ansammeln kann.
Wenn nun die
Bodenkennwerte ein stauloses Abfließen von Sickerwasser und /
oder Schichtenwasser nicht zu lassen, ist gegebenenfalls eine
Dränung
nach DIN 4095 „Dränung zum Schutz von baulichen
Anlagen -
1990/06" herzustellen.
Eine
kapillarbrechende Schicht ersetzt keine Abdichtung zu Räumen,
die für den ständigen Aufenthalt von Personen
geeignet
sind. Hier muss im Sinne der DIN 18195-4 eine Abdichtung erstellt
werden.
Abdichtung
von wasserundurchlässigen Bodenplatten.
Es
ist eine Glaubensfrage, ob wasserundurchlässige Betonbauteile,
in diesem Fall also auch eine weiße Wanne,
zusätzlich mit
einer Dampfsperre versehen werden müssen, wenn
die
hier geschützten Räumlichkeiten dem
ständigen
Aufenthalt von Personen und / oder Gütern dienen, die
staubtrocken gelagert werden müssen.
Es
ist aber festzustellen, dass dieser Wassertransport in
gasförmigem
Zustand (Wasserdampfdiffusion) wesentlich geringer ist, als bei
„normaler“ Nutzung auf der wasserabgekehrten
Bauteiloberfläche verdunsten kann.
Problematisch kann es
aber dort werden, wo großflächig eine Verdunstung
der
durchdiffundierten Feuchte behindert wird. Insbesondere
Schränke,
Regale, aber auch große Bilder oder sonstige
Einrichtungsgegenstände, können hier zu Problemen
führen.
So sehr das Thema einer etwa notwendigen Dampfbremse
bei wasserundurchlässigen Bauteilen Pro und Kontra innerhalb
der
Fachwelt diskutiert wird, so ist diese sich einig wenn dampfbremsende
Beläge zum Einsatz kommen. Hier wäre dann,
gemäß
der anerkannten Regeln der Technik, auf jeden Fall eine Sperrung in
Form einer Dampfbremse aufzubringen.
Eine
eindiffundierende Wasserdampfmenge ist somit stets dann
vernachlässigbar, wenn die Diffusionswiderstände
von
Bauteilen, zur wasserabgewandten Seite hin geringer werden.
Die
DIN 18195 genauso wie die „Allgemeine Technischen
Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV)
Abdichtungsarbeiten
— DIN 18336“ erklären
sich für
nicht zuständig für
wasserundurchlässige
Bauteile aus Beton.
Ausführung:
Allgemein
Als
Abdichtungsmaterialien auf Bodenplatten, sieht die DIN 18195-4
folgende Materialien vor:
- Asphaltmastix
- Elastomer-Dichtungsbahnen
mit Selbstklebeschicht
- Kunststoff- und
Elastomer-Dichtungsbahnen
- kaltselbstklebenden
Bitumen-Dichtungsbahnen
- Bitumen-Dichtungsbahnen
- kunststoffmodifizierten
Bitumendickbeschichtungen
Die
Allgemeinen Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen
(ATV) Abdichtungsarbeiten — DIN 18336 schränkt
dagegen die
Materialienwahl ein.
Erlaubt ist hier nur eine G 200 S4 nach
DIN 52131
Ausführung:
nach DIN 18195-4
- Allgemein
gilt, als Untergrund ist eine Betonschicht oder ein ähnlich
standfester Untergrund erforderlich.
- Welche
Untergründe noch als geeignet gelten könnten, ergeht
aus
den Zulassungen der Produkt-Hersteller.
- Kanten
und Kehlen sind, falls erforderlich zu fasen bzw. zu runden.
- Die
fertiggestellte Abdichtung ist zu schützen. In der Regel durch
den hier aufzubringenden Estrich samt Unterbau, ansonsten mit
Maßnahmen lt. DIN 18195-10 Bauwerksabdichtungen;
Schutzschichten und Schutzmaßnahmen.
- Die
Abdichtung der Bodenplatte ist mit der Abdichtung unter den
Wände
so zu verbinden, dass keine Feuchtigkeitsbrücken entstehen
können.
Abdichtung
mit Asphaltmastix
Tabelle 3:
Asphaltmastix
Gussasphalt
- Die Abdichtung aus
Asphaltmastix kann auf eine Trennschicht, z.B. Rohglasvlies aufgebracht
werden.
- Es kann auch ein
Bitumenanstrich angeordnet sein.
- Die Abdichtung aus
Asphaltmastix ist in einer mittleren Schichtdicke von 10 mm herzustellen.
Sie darf 7 mm nicht unter- und 15 mm überschreiten.
Abdichtung
mit Elastomer-Dichtungsbahnen mit Selbstklebeschicht
- Es ist ein
kaltflüssiger Voranstrich vorzusehen.
- Die Abdichtung ist
aus mindestens einer Lage herzustellen und auf den Untergrund
aufzukleben.
- Die
Überlappungen sind je nach Werkstoffart mit
Quellschweißmittel oder Warmgas zu verschweißen
Abdichtung
mit Kunststoff- und Elastomer-Dichtungsbahnen
Tabelle
5 Kunststoff- und Elastomer-Dichtungsbahnen
- Ethylencopolymerisat-Bitumen (ECB)-Bahnen, nach DIN
16729
- Polyisobutylen (PIB)-Bahnen, nach DIN 16935
- Polyvinylchlorid weich (PVC-P)-Bahnen, mit
Glasvlieseinlage, nicht bitumenverträglich, nach DIN 16735
- Polyvinylchlorid weich (PVC-P)-Bahnen,
bitumenverträglich, nach DIN 16937
- Polyvinylchlorid weich (PVC-P)-Bahnen, nicht
bitumenverträglich, nach DIN 16938
- Polyvinylchlorid weich (PVC-P)-Bahnen, mit
Verstärkung aus synthetischen Fasern, nicht
bitumenverträglich, nach DIN 16734
- Ethylen-Vinyl-Acetat-Terpolymer (EVA)-Bahnen,
bitumenverträglich, nach DIN 16726
- Elastomer (EPDM)-Bahnen, nach DIN 7864-1
- Elastomer-Dichtungsbahnen mit Selbstklebeschicht,
nach DIN 7864-1
- Die Abdichtung ist aus mindestens einer Lage
herzustellen.
- Die Bahnen sind entweder lose zu verlegen oder auf
dem Untergrund aufzukleben.
- Für die Herstellung der Naht- und
Stoßverbindungen auf der Baustelle dürfen in
Abhängigkeit von den Werkstoffen der
Kunststoff-Dichtungsbahnen folgende Verfahren angewendet werden.
Verfahren
|
Kunststoff-Dichtungsbahnen, Werkstoff1)
|
ECB
|
EVA
|
PIB
|
PVC-P
|
Elastomer
|
Quellschweißen
|
|
x
|
x
|
x
|
x2)
|
Warmgasschweißen
|
x
|
x
|
|
x
|
x2)
|
Heizelementschweißen
|
x
|
x
|
|
x
|
x2)
|
Verkleben mit Heißbitumen
|
x
|
|
x
|
|
|
1) Kurzzeichen nach DIN
7728-1
2) Nach Werksvorschrift
|
Verfahren
|
Werkstoff 1)
|
Einfache Naht
|
Doppelnaht, je
Einzelnaht
|
mm
|
mm
|
min.
|
min.
|
Quellschweißen
|
EVA
|
30
|
—
|
PIB
|
30
|
—
|
PVC-P
|
30
|
—
|
Elastomer
|
30
|
—
|
Warmgasschweißen
|
ECB
|
30
|
20
|
EVA
|
20
|
15
|
PVC-P
|
20
|
15
|
Elastomer
|
30/802)
|
15/–
|
Heizelementschweißen
|
ECB
|
30
|
15
|
EVA
|
20
|
15
|
PVC-P
|
30
|
15
|
Elastomer
|
30
|
15
|
Werkseitige Beschichtung in Fügenaht
|
Elastomer
|
802)
|
—
|
1) Kurzzeichen nach DIN
7728-1
2) Nach Werksvorschrift
|
- Zur
Herstellung der Verbindungen müssen die
Verbindungsflächen trocken und frei von Verunreinigungen sein.
- Falls
Kaschierungen oder andere Beschichtungen das Herstellen der
Verbindungen behindern, sind sie zu entfernen.
- Bei
Kunststoff-Dichtungsbahnen mit einer Dicke von mindestens 1,5 mm sind
im Bereich von T-Stößen die Kanten der unteren
Bahnen mechanisch oder thermisch anzuschrägen.
Abdichtung
mit kaltselbstklebenden Bitumen-Dichtungsbahnen
- Es ist ein
kaltflüssiger Voranstrich vorzusehen.
- Die Abdichtung ist
aus mindestens einer Lage herzustellen und auf den Untergrund
punktweise oder vollflächig aufzukleben.
- Die
Überdeckungen müssen vollflächig verklebt
werden.
Abdichtung
mit Bitumen-Dichtungsbahnen
Tabelle 4 Bitumen- und
Polymerbitumenbahnen
- Nackte
Bitumenbahnen R 500 N nach DIN 52129
- Bitumendachbahn mit
Rohfilzeinlage R 500 nach DIN 52128
- GIasvlies-
Bitumendachbahnen V 13 nach DIN 52143
- Dichtungsbahnen Cu
0,1 D nach DIN 18190-4
- Bitumen-Dachdichtungsbahnen
nach DIN 52130
- Bitumen-Schweißbahnen
nach DIN 52131
- Polymerbitumen-Dachdichtungsbahnen,
Bahnentyp PYE nach DIN 52132
- Polymerbitumen-Schweißbahnen,
Bahnentyp PYE nach DIN 52133
- Bitumen-Schweißbahnen
mit 0,1 mm Kupferbandeinlage nach DIN 52131 abweichend jedoch mit
Kupferbandeinlage
- Polymerbitumen-Schweißbahnen
mit hoch liegender Trägereinlage aus Polyestervlies nach
TL-BEL-B Teil 1 zur
ZTV BEL B 1
- Edelstahlkaschierte
Bitumen-Schweißbahnen nach TL-BEL-B Teil 1
zur ZTV BEL B 1
- Die Abdichtung ist
aus mindestens einer Lage herzustellen und auf den Untergrund
punktweise oder vollflächig aufzukleben.
- Die
Überdeckungen müssen vollflächig verklebt
bzw. verschweißt werden.
- Werden Bahnen nach
DIN 52129 oder 52128 verwendet, lässt die DIN dieses nur im
Gießverfahren und Bürstenstreichverfahren
(Heißbitumen Verbrauch 1,3 bis 1,5 KG/m²) und / oder
im Gieß- und Einwalzverfahren (2,5kg/m² Klebemasse)
zu. Die Längs- als auch Quernahtüberdeckungen
müssen hierbei mindesten 8,0 cm betragen. Die so aufgebrachte
R500 ist zudem noch mit einem Heißbitumenanstrich
(1,5kg/m²) zu versehen.
Abdichtung
mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen
Bis
zur Aushärtung der KMB, sind Abdichtungen hieraus
sehr
wetteranfällig. Es ist also im Einzelfall
abzuschätzen, ob
die Abdichtung hiervon gefährdet werden könnte.
Die
KMB härtet durch die Abgabe von Wasser aus.
Ist
die Abgabe des Wassers durch zu frühes Abdecken oder zu hoher
Schichtdicken mit einhergehender Hautbildung behindert, kann es unter
anderem zu sehr langen Aushärtungszeiten kommen.
Der
Handel hält sowohl ein- sowie zweikomponentige KMB
bereit.
Bei
der Verarbeitung der KMB sind die Herstellerhinweise zwingend zu
beachten. Es kommt immer wieder vor, dass ein Anwender meint, da er
schon des Öfteren Abdichtungen aus KMB erstellt hat, dieses
auch
mit einem anderen Produkt, dasselbe wäre. Das ist nicht immer
so.
Hilfestellung
kann auch die „Richtlinie für die Planung und
Ausführung von Abdichtungen mit kunststoffmodifizierten
Bitumendickbeschichtungen“ zu bestellen über die
Deutsche Bauchemie e.V. geben.
- Eine Grundierung
ist vorzusehen.
- Unebene
Untergründe sind mit einer Kratzspachtelung vorzulegen. Die
Kratzspachtelung ersetzt nicht eine der vorgeschriebenen
Arbeitsgänge zur Erreichung der Mindesttrockendicke. Vor dem
weiteren Auftragen der KMB muss die Kratzspachtelung soweit abgebunden
sein, dass diese nicht beschädigt werden kann.
- Die
kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung ist in zwei
Arbeitsgängen aufzubringen. Die Aufträge
können frisch in frisch erfolgen. Es darf hierbei nicht an
Gebäudekanten begonnen oder geendet werden.
- Die
Trockenschichtdicke muss mindestens 3 mm betragen. Diese Forderung darf
an keiner Stelle unterschritten werden. Es darf jedoch auch an keiner Stelle um mehr als 100% überschritten werden.
- Die
Schichtdickenkontrolle hat im frischen Zustand durch das Messen der
Nassschichtdicke (mindestens 20 Messungen je Ausführungsobjekt
bzw. mindestens 20 Messungen je 100 m²) zu erfolgen. Die
Verteilung der Messpunkte sollte diagonal erfolgen. Je nach baulichen
Gegebenheiten ist die Messpunktdichte, z. B. im Bereich von
Durchdringungen, Übergängen, Anschlüssen, zu
erhöhen. Bei einer Ausführung nach Teil 4 der DIN
18195 braucht die Schichtdickenkontrolle nicht dokumentiert werden. Der
Handel hält hierfür aber Protokolle bereit.
- Das Aufbringen der
Schutzschicht und das anfüllen des Baukörpers darf
erst nach ausreichender Trocknung der Abdichtung erfolgen.
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